Gänseblümchen Tausendschön
»Er liebt mich, er liebt mich nicht, er liebt mich, er liebt mich nicht …. «
Wer kennt nicht dieses kindliche Orakel? Und wir alle wissen, nur das Gänseblümchen kann befragt werden.
DAISY, das gänseblümchen
Die flach am Boden wachsende Blattrosette des Gänseblümchens ist so unscheinbar, dass wir meist auf ihm rumtrampeln. Wenn jedoch die Blütenköpfchen sich nach der Sonne strecken, sind die strahlend weißen Blüten als Frühlingsboten nicht mehr zu übersehen. Nur bei im Dunkeln oder im Regen legen sie ihre Kelchblätter schützend um ihre Blütenblätter. Ob auf Nutzweisen, am Wegesrand oder im Gras, das Gänseblümchen blüht über das ganze Jahr und erfreut uns mit seiner Fülle.
Für die alten germanischen Stämme verkündete das Gänseblümchen mit dem Öffnen seines Blütenkelches die Anwesenheit des Sonnengottes Baldur. Hier scheinen zwei seiner wundersamen Namen abgeleitet zu sein: Augenblümchen oder Sonnenblümchen. Bei den Kelten wurde das Augenblümchen der heiligen Margarete geweiht und gehörte es als Blume der Bauernpatronin zum einfachen Volk.
Königlichen Ruhm erlangte es mit dem französischen König Ludwig IX. (1214-1270). Er nahm das kleine Blümchen zusammen mit der Lilie in sein Wappen auf. Aber nicht nur das, er ließ sich auch einen Ring aus einem geflochtenen Gänseblümchenkranz anfertigen.
Das Gänseblümchen hat noch weitere wunderbare Namen, wie Maßliebchen oder Himmelsblümchen. Tausendschön liest man noch mitunter in alten Märchen. Den aktuellen Namen erhielt dieses tapfere Pflänzlein jedoch durch die Gänse, zu deren Leibspeise es bis heute gehört.
Carl von Linné
Der lateinische Namen Name, Bellis perennis, auf deutsch ausdauernd schön, geht auf den schwedischen Naturforscher Carl von Linné (1707–1778) zurück. Wobei der Biologe seine Berühmtheit durch seine Nomenklatur erlangte, mit der er die Grundlagen der Disziplin der wissenschaftlichen Benennung von Lebewesen schuf. In der endgültigen Fassung seines erstellten Pflanzenkatalogs für den Botanischen Gartens von Uppsala verwarf Linné die bestehende Klassifizierung und ordnete 1731 nach seinem eigenen aus 24 Klassen bestehenden System.
Gänseblümchen als Heilpflanze
Das Gänseblümchen ist ausgesprochen robust. Und genau diese Regenerationsfähigkeit machte es in frühere Zeiten zu einer Heilpflanze für unsere Leber. Die feste Blattrosette am Boden ist Ausdruck der Erdverbundenheit. Und als Korbblütler soll es den Wärmeprozess anregen, die Nierentätigkeit fördern, den Stoffwechsel intensivieren und den Organismus entschlacken.
Warum wir über das Gänseblümchen schreiben?
Heute ist der Daisy Day, der internationale Tag des Gänseblümchens – und, wie kann es anders sein, wir bewundern und lieben es!