Schneekristalle
Immer ein Unikat
Das Spannende an Schneeflocken ist, dass jede ein Unikat ist, obwohl die Grundstruktur immer ein Sechseck ist. Das liegt an der Molekularstruktur des gefrorenen Wassers, die nur Winkel von 60 oder 120 Grad zulässt. Ein wunderbares Beispiel für die Gestaltungsfreiheit der Natur und die Einheit in der Vielfalt. Ob die Form Prismen, Säulen, Plättchen oder Verästelungen ist, hängt von der Temperatur ab. Sie muss deutlich unter 0º C liegen, damit die winzigen, unterkühlten Wassertröpfchen ihre faszinierende Form finden können. Übrigens: Die größte Schneeflocke steht mit 38 Zentimetern im Guinness-Buch der Rekorde! Sie fiel 1887 in Montana, USA. Das ist mehr als erstaunlich, denn normalerweise beträgt der Durchmesser gerade mal 5 Millimeter. Dazu muss man aber wissen, dass eine Schneeflocke immer aus vielen Schneekristallen besteht. Diese sind übrigens nicht weiß wie die Flocke, sondern durchsichtig.
Fotografien Schneeflocke
Die kristalline Struktur von Schneeflocken wurde erstmals von dem deutschen Juristen, Astronomen, Naturforscher und Naturfotografen Johann Heinrich Ludwig Flögel (1834 – 1918) fotografiert und mit Zeit, Temperatur und Vergrößerung dokumentiert. Die älteste Detailaufnahme einer Schneeflocke stammt vom 1. Februar 1879 und wurde erst 1975 von dem Hamburger Jürgen Plage, der Flögels ehemaliges Wohnhaus in Ahrensburg gekauft hatte, in einem Karton voller Fotos, darunter auch Aufnahmen von Schneekristallen, gefunden.
Einige Jahre später gelang es dem amerikanischen Farmer, Fotografen und Schneeforscher Wilson Alwyn Bentley (1865 – 1931), einzelne Schneekristalle zu fotografieren. Auf schwarzem Samt drapiert, benutzte er für die Nahaufnahmen ein Mikroskop. Er fotografierte mehr als 5.000 Schneekristalle und veröffentlichte 1931 sein Buch Snow Crystals mit mehr als 2.500 seiner Fotografien.
Schneekristalle
Natürlich versucht die Forschung, die Formen zu kategorisieren. Es klingt trocken, wenn von 35 Typen, skelett- oder speerspitzenförmigen Kristallen und 121 Untertypen die Rede ist, aber die Faszination bleibt. Wer kennt sie nicht? Wenn der erste Schnee fällt oder sich gar Eisblumen in alten Gemäuern mit einfach verglasten Fenstern bilden, möchte man wie als Kind singen „Schneeflöckchen, Weißröckchen, wann kommst du geschneit…“.
Selbstgemacht
Da die weiße Pracht schon nach wenigen Tagen wieder verschwunden ist, können wir uns selbst weiße Kristallsterne basteln. Dazu braucht es nicht viel. Es kann ganz einfach sein, eine Schneeflocke zu falten oder etwas aufwendiger mit Klebstoff aus Butterbrotpapier. Ein tolles Projekt für Kinder zum Tag der Schneeflocke (Flake Appreciation Day), der heute am 18.12. in USA gefeiert wird.