Gaia – Mutter Erde
Mutter Erde in der Wissenschaft
Ein ganz besonderer Muttertag: das Gedenken an Mutter Erde. Der Begriff Gaia, entliehen von der griechischen Mythologie, in der die Göttin Gaia die Erde mit ihrem Leben und ihrer Fruchtbarkeit wiederspiegelt, wurde von dem britischen Wissenschaftler James Lovelock geprägt, der die Hypothese erstmals in den 1970er Jahren aufstellte. Er schlug vor, dass die Erde als Ganzes betrachtet werden sollte, ähnlich wie ein lebendes Wesen, das in der Lage ist, seine Umgebung zu regulieren und zu erhalten. Diese Theorie besagt, die Erde sei ein selbstregulierendes System, welches in der Lage ist, seine Umweltbedingungen aktiv zu beeinflussen, um ein stabiles Ökosystem aufrechtzuerhalten. Lovelock argumentierte, dass die Erde eine komplexe Wechselwirkung zwischen ihren biologischen, geologischen und chemischen Komponenten aufweist, die zusammenarbeiten, um die Bedingungen für das Leben aufrechtzuerhalten. Zum Beispiel produzieren Pflanzen Sauerstoff, der für viele Organismen essentiell ist, und nehmen gleichzeitig Kohlendioxid auf, das für die Regulierung des Klimas wichtig ist.
Die Gaia-Hypothese hat in der wissenschaftlichen Gemeinschaft Kontroversen ausgelöst, aber sie hat auch dazu beigetragen, ein besseres Verständnis dafür zu entwickeln, wie die Erde als Ganzes funktioniert. Es ist ein interessantes Konzept, das uns daran erinnert, wie wichtig es ist, die Erde als ein einzigartiges und komplexes System zu betrachten und zu schützen.
Pachamama
In weniger wissenschaftlichen Worten, ehren mehrere indigene Völker der Anden in Südamerika Pachamama oder Mama Pacha ( „Mutter Erde, Mutter Welt, Mutter Kosmos“). Die Erdmutter, die Leben in vielfacher Hinsicht schenkt, nährt und schützt. In rituellen Zeremonien ist Pachamama Vermittlerin zwischen der Ober- und Unterwelt, zwischen Leben und Tod. Im Jahre 2008 zeigt Ecuador der Welt, wie es geht, denn Pachamama wurde als ein Grundprinzip in die aktuelle Verfassung von Ecuador aufgenommen. Ebenso übrigens das gutes, harmonisches Leben, Sumak kawsay.
Ob wir aus der uralten Haltung der Menschheit, dass die Erde wie eine Mutter für uns sorgt, heute den Muttertag feiern?
Wie wichtig die Gesundheit der Erde ist, wird längst nicht mehr anzuzweifeln. Wie man die Erde nennt ist unwichtig. Wichtiger ist die Haltung, die hier in der Gaia-These und in Ecuador zum Ausdruck kommt: eine Ehrung und Demut, wie es sich vor einer großen Gottheit, die uns Leben schenkt, gehört. Die Haltung der Dankbarkeit für die Fürsorge, für die Nahrung und für das Leben, welches uns gegeben wurde – ob Mutter Erde oder unsere Mutter.
Geophysik
Ob Gaia oder Patchmama, untermauern könnte die Leben spendende und selbstregulierende Einstellung, eine Entdeckung aus der Geophysik: denn die Erde pulsiert in einer ständigen Wellenbewegung von 1000 km, was nichts anderes bedeutet, dass unsere Erde und das Festland ständig in Bewegung ist – ein lebendes Gebilde?
Mehr über Gaia, mit Quellennachweisen und über unsere Verantwortung finden Sie im Buch formatio naturalis von Dr. Sybs Bauer beschrieben.