Natur verstehen
heisst immer zuerst sich selbst zu verstehen
Warum? Weil der Mensch ein Naturwesen ist, und wir als Teil der Natur, die Natur verstehen wollen. Der Mensch will also das Rätsel der Natur lösen, und ist gleichzeitig als Teil des Rätsels. Wir stehen mitten drin, in dem, was wir verstehen wollen. Niemand kann sich also darüber erheben und die Gesamtheit erfassen. Das muss in jeder Diskussion über die Natur bedacht werden und in einer steten Rückbesinnung und Vergegenwärtigung begegnet werden.
Komplexität
Ein weiteres Dilemma entsteht durch die Gleichzeitigkeit der unzähligen Ereignisse. Alles basiert auf tausendfach und in alle Richtungen vernetzten Signalen. Ein mehrdimensionaler Raum, wie wir in nicht angemessen abbilden können. Unsere Sprache, geschrieben und gesprochen, wirkt lapidar in einer eindimensionalen Reihenfolge, die Zusammenhänge immer nur als eine Reihenfolge von Worten wiedergeben kann. Hiermit entstehende Hierarchien täuschen ebenso wie uns unsere Sinnesorgane täuschen.
Und doch wird es immer wieder gewagt, sich dem Thema zu näheren. So fand auch Dr. Sybs Bauer den Mut, einzutauchen, Luft zu schnappen, weiterzugehen und uns alle auf einen Forschungsweg mitzunehmen. Ihr Buch formatio naturalis, Auf den Spuren der Gestaltungskunst der Natur und was wir von ihr lernen können, steckt voller Erkenntnissen – und voller Zuversicht.